Sie: Rote Lippen, überlegenes Lächeln. Er: Flüchtiger Blick und voller Fragen. – So ist die Ausgangslage, als Agnes Lehner (Mina Tander) und Lukas Schmidt (Godehard Giese) in einem unscheinbaren Hotelzimmer zum Interview aufeinander treffen.
Sie hat gerade den „bedeutensten Literaturpreis Deutschlands“ für ihr Buch „Das Hotelzimmer“ gewonnen – er ist ein erfolgloser Dokumentarfilmer, der ein Interview mit ihr für einen Lokalsender machen möchte.
So simple, so gut, so belanglos. Steigt der Film mit einer vermeindlich in jeder mittelgroßen Stadt wiederholbaren Ausgangslage ein, ändert sich dies bald.
Von der Anonymität des Ortes („Das Hotelzimmer“), der Austauschbarkeit der Protagonisten „Schmidt“ und „Lehner“ und der unkonkreten Angaben zum Literatur-Preis und somit dem Anlass des Zusammentreffens wechselt der Tenor des Gesprächs schon bald auf eine Ebene, die dunkler ist als erwartet, ja als man es sich vorstellen möchte.
Die Nächte werden dunkler, kälter – und an den Straßenrändern Braunschweigs tauchen sie wieder auf…die großen dunklen Augen auf gelbem Grund. Und das kann nur eins heißen: Es ist Filmfest-Zeit, Baby!